Nach bislang vier besuchten Stationen blieben die Philippinen etwas hinter meinen hoch gesteckten Erwartungen zurück. Die Insel Siquijor brachte mich allerdings zum Umdenken.
Die bezaubernde Idylle, wie sie von Reisekatalogen immer wieder angepriesen wird, habe ich schon öfters erlebt…nur irgendwie nicht auf den Philippinen. Das dachte ich mir, bevor ich Siquijor betrat. Dieses Kleinod erfüllt alle Erwartungen, die man an ein tropisches Paradies haben kann. Unglaublich freundliche Locals, Sonnenuntergänge und Strände wie aus dem Bilderbuch und nicht zuletzt Gäste, die die Umwelt respektvoll behandeln. Gibt’s mittlerweile leider viel zu selten. Kaum zu glauben, dass der Massentourismus hier noch nicht die Überhand gewonnen hat. Großbaustellen, die auf einen solchen Wandel schließen lassen könnten, gibt es weit und breit keine zu sehen.
Bis auf ein einziges riesiges Fünf-Sterne-Resort sind die Hostels auf der Insel eher rustikal und familiär – mit allem was dazugehört. Den Tausch „Luxus gegen Herzlichkeit“ sollte man auf dieser Insel unbedingt wahrnehmen. Heißer Tipp für eine gute Unterkunft: Lornas End of the World. Inklusive Hängematte vor der Haustür und Sunset views.
Mit knapp 100.000 Einwohnern ist Siquijor vergleichsweise dünn besiedelt. Unter ihnen verweilen vereinzelt Schamanen, die angeblich die hohe Kunst der schwarzen Magie beherrschen. Vielleicht verirren sich deshalb nur wenige Menschen auf die Insel? Wie auch immer – Siquijor sollte für alle Philippinen-Traveller ganz oben auf der To-Do-Liste stehen! Oder eher auf der Nothing-To-Do Liste. Zwar gibt es tolle Ecken zu besichtigen…doch nirgends anders hat mir das Nichtstun so viel Freude bereitet.
Um auf dieses paradiesische Eiland zu kommen, ist die Hafenstadt Dumaguete der Anlaufpunkt der Wahl. Fähren fahren regelmäßig, Oceanjet ist dabei eine ganz gute Fährgesellschaft. Für günstigere Verbindungen fragt man am besten direkt am Hafen nach. Es gibt aber auch indirekte Verbindungen, etwa von Cebu oder Tagbilaran aus.