In die indische Kultur eintauchen ohne gleich abzusaufen – ein schwieriges Unterfangen. Nach ca. einer Woche kamen wir im Getümmel aber einigermaßen zurecht. Glücklicherweise haben wir uns mit Pushkar und Udaipur extrem tolle Städte ausgesucht, die nur wenig mit der typisch indischen Hektik zu tun haben.
Tag 9 (Eintrag vom 04.03.2013)
„Ah, you going to Pushkar! So, you are a hippie?“ – Das waren die Worte des netten jaipurischen Minarettwaechters, als wir ihm erzaehlt haben, dass unsere Reise weiter nach Pushkar gehen sollte. Eine zauberhafte Hippiestadt soll Pushkar also sein. Auch die Reisefuehrer schwaermen davon, wie sehr man sich in Pushkar verlieren kann. Es liest sich traumhaft und ungewohnt fuer indische Verhaeltnisse: Kaum Verkehr, ein netter kleiner See, drumherum Berge.
Und genau so war es dann auch. Sofort nach unserer Ankunft fuehlten wir uns pudelwohl.
Obendrein ist Pushkar alkohol-, drogen-, fleisch- und sogar ei-frei. Das liegt vor allen Dingen daran, dass das 15.000 Seelen-Staedtchen ein heiliger Ort ist, der von jedem Hinduisten mindestens ein mal im Leben besucht werden sollte, um sich in den dortigen Badestellen (Ghats) von seinen Suenden reinzuwaschen. Pushkar hat ueber 50 dieser Ghats, um die sich teils mystische, teils weltliche Hintergrundgeschichten ranken. Im wohl bekanntesten Ghat etwa wurde ein Teil von Mahatma Ghandis Asche verstreut. Kein Wunder, dass man als Tourist rund um den See herum mit groesstem Respekt und ohne Schuhe entlangflanieren sollte.
Pushkar ist wirklich ein Paradieschen nach dem ganzen Grossstadttrubel. Das I-Tuepfelchen war dann Sonnenuntergang von einem der Huegeltempel am Ortsrand. Nachts muss man sich aber vorsehen – dann kommen die Zombiehunde. Aber selbst die sind immer noch angenehmer als der Verkehrs-Stress der Grossstaedte. Auch wenn die Stadt auf der Karte also unscheinbar wirkt, sollte man sie definitiv mitnehmen!
Von Udaipur fehlt leider ein Eintrag. Im Nachhinein aber: Super Stadt, schöner See, trotz der Größe eine sehr angenehme Atmosphäre. Die Bilder sprechen ja hoffentlich für sich 😉