Mit zunehmender Reisezeit hatte ich nur noch bedingt Lust, den Reiseblog weiterzuführen. Schade eigentlich – aber zum Glück haben die Fotos mehr als tausend Wörtchen mitzureden. Mal sehen, was mir von den letzten drei Stationen in Erinnerung geblieben ist:
Chandigarh
Nach rund einer Woche in den Bergen ging es zurück ins Flachland. Die Planstadt Chandigarh interessierte mich aufgrund ihrer übertriebenen Symmetrie: Alle Straßen und Wege sind quadratisch gehalten und in Sektoren aufgeteilt. In diesen kann man dann entweder wohnen, arbeiten oder handen – wie bei Sim City! So toll fand ich es dort jedoch nicht, weil sich der typisch-indisch-chaotische Charme partout nicht finden lässt. Eine sehenswerte Attraktion ist allerdings der Rock Garden, in dem ein Künstler aus allen möglichen Arten von Schrott und Steinen verrückte Skulpturen und Mosaike zusammengebastelt hat. Mit seiner Verspieltheit setzt dieser Park einen krassen Kontrastpunkt zum streng symmetrischen Aufbau der restlichen Stadt.
Wer unbedingt den Drang verspürt, Chandigarh zu besuchen, sollte sich den Rock Garden also nicht entgehen lassen. Ansonsten kann man die Stadt ruhig überspringen.
Rishikesh
Rishikesh, die Welthauptstadt des Yoga! Als eine der bekanntesten Destinationen für Rucksacktouristen hat die Stadt für jeden Geschmack etwas zu bieten – von Yogakursen bis hin zu Bungeejumping. Wer möchte, kann aber auch im Ganges baden und der Erleuchtung ein Stück näher kommen. Zumindest machen das die Einheimischen so. Leider hatte ich keine Zeit mehr für einen Yogakurs – die können ja gut und gerne eine Woche dauern. Habe mich für das Bungee-Jumping entschieden und nicht bereut.
Besonders toll ist der verwucherte Ashram, in dem die Beatles während der 1960er Jahre meditierten und komponierten. Eigenen Angaben zufolge sind John Lennons beste und erbärmlichste Songs in Rishikesh entstanden. Inspirierend! Mittlerweile ist der Ahsram inaktiv und fungiert als Lost Place zum Herumklettern und Staunen. Und überall gibt es Grafiti und Wandgemälde zu sehen, die an die wilden 60er erinnern. Witzig finde ich übrigens, dass der Ashram eine eigene Facebook-Seite hat.
Delhi
Back in Delhi war ich eigentlich nur noch am Shoppen. Damit kann man dort gut und gerne zwei Tage verbringen. Man findet in Delhi wirklich ALLES! 🙂 Der Gewürzmarkt wird mir auf ewig in Erinnerung bleiben…derart beißende Gerüche, die sich auch noch alle paar Sekunden ändern, hat meine Nase noch nie zuvor erlebt. Und da das Holi-Fest vor der Tür stand, boten viele Verkäufer Fässer voller Holi-Farbpulver an. Klar, dass ich nicht widerstehen konnte und ein paar Päckchen für die kommende Festivalsaison abgestaubt habe. Start wearing Purple!
So seltsam Indien auch die ersten paar Tage war, so lieb habe ich dieses verrückte Land im Laufe der Zeit gewonnen. Gegangen bin ich zwar mit einem Tränchen im Auge – jedoch nicht, ohne meine Wiederkehr zu versprechen! Das nächste Mal werde ich mir wohl den Süden vorknöpfen…