An dieser Stelle möchte ich ein paar meiner Lieblingsbilder präsentieren, die ich Ende 2022 unter Wasser geknipst habe – erstmals nicht nur mit einer GoPro, sondern mit einem Kamera-Housing für die Sony Alpha 7 III samt Dome Port. Die Reise führte mich durch diverse Tauchgebiete in Thailand und Malaysia (Borneo); die denkwürdigsten Orte möchte ich an dieser Stelle kurz erwähnen. Als Objektive kamen übrigens ein Tamron 28-75/2.8 und ein Samyang 14/2.8 zum Einsatz.
Similan Islands (Andamanensee, Thailand)
Die Similan Islands sind ein Archipel von neun Inseln, die etwa 70 Kilometer nordwestlich von Phuket liegen und seit vielen Jahren ein beliebtes Reiseziel für Tauchanfänger und Fortgeschrittene sind. Der Nationalpark Similan ist zudem ein wichtiges Schutzgebiet für seltene und bedrohte Arten wie Dugongs, Meeresschildkröten und Mantarochen.
Einer der bekanntesten Tauchplätze auf den Similan Islands ist der Richelieu Rock, ein freistehender Felsen im offenen Meer, der wie ein Magnet für viele Arten von Meeresbewohnern ist und eine fantastische Kulisse für Unterwasserfotografie bietet. Tagein, tagaus umkreisen riesige Schulen von Fischen den Felsen, ganz gleich ob Barrakudas, Makrelen, Thunfische oder Fledermausfische.
Erreichen kann man die Similan Islands beispielsweise von Phuket, Krabi oder Kao Sok, bestenfalls im Zuge eines mehrtägigen Liveaboards. Es ist zwar etwas teurer als ein regulärer Tauchtag, aber es lohnt sich!
Ko Haa und Ko Bida (Andamanensee, Thailand)
Ko Haa und Ko Bida sind ebenfalls sehr bekannte Tauchgebiete im Süden Thailands, die auch bei Schnorchlern großen Anklang finden und gut als Tagestrip von Ko Lanta aus angesteuert werden können. Ganz in der Nähe liegt übrigens Ko Phi Phi – jene Insel, die durch den Film The Beach einen unfassbaren Bekanntheitsschub bekommen hat. Während die Strände dieser Inseln umgeben von türkisfarbenem Wasser sind, warten unter Wasser gesunde Korallenriffe und riesige Fischschwärme auf ihre Entdeckung. Besonders beeindruckend: die immens großen Fächerkorallen.
Ko Haa, auch bekannt als Die fünf Inseln (Und durchnummeriert von Ko Haa 1 bis Ko Haa 5), befinden sich in einer klaren, smaragdgrünen Lagune. Die Inselgruppe ist berühmt für ihre Unterwasserhöhlen und -grotten. Daneben bietet die Unterwasserlandschaft eine immense Vielfalt an Meereslebewesen wie Clownfischen, Meeresschildkröten und bunten Korallen.
Ko Bida indes besteht aus Ko Bida Nok und Ko Bida Nai, die sich beide durch gute Sichtweiten auszeichnen. Mit etwas Glück kann man hier Stachelrochen, Barrakudas und Riesenzackenbarsche beobachten. Aber selbst wenn die ganz großen Fische nicht im Sichtfeld auftauchen, lohnt es sich, Ko Bida auszukundschaften, weil unter Wasser beinahe die ganze Zeit Rush Hour herrscht.
Mabul/Sipadan (Celebessee, Borneo)
Hier blieb ich von allen Zielen mit Abstand am längsten und konnte die Kamera auf Herz und Nieren austesten. Egal ob tagsüber oder abends nach dem Sonnenuntergang; ob direkt vor der Küste vom Dive Resort oder mitten im Nirgendwo zwischen den tektonischen Platten, bei denen es hunderte Meter in die Tiefe geht: Im Südosten von Borneo gibt es Unterwasserleben im Überfluss. Sipadan ist mit Leichtigkeit einer der atemberaubendsten Orte, die ich unter Wasser erlebt habe.
Um die Schönheit von Sipadan zu erleben, muss man sich zuerst auf der nahegelegenen Insel Mabul einquartieren. Mabul ist eine kleine, flache Insel mit kristallklarem Wasser und einigen Tauchresorts. Die Insel ist umgeben von Kokospalmen und traditionellen Stelzenhäusern, die auf Pfählen im Wasser errichtet wurden.
Sobald man sich auf Mabul niedergelassen hat, kann man sich auf den Weg zu den umliegenden Tauchspots machen. Ein beliebtestes Ausflugsziel ist Kapalai, eine benachbarte Insel, die aufgrund ihrer idyllischen Lage und den künstlichen Riffen eine großartige Möglichkeit für Makrofotografie bietet. Selten konnte ich in so kurzer Zeit mein Auge für Kleinstlebewesen so gut schulen!
Der bekannteste Tauchspot in der Umgebung von Mabul ist jedoch der Barracuda Point vor Sipadan. Der Ort ist bekannt für seine unfassbar großen Schulen von Barrakudas, die sich in der Strömung tummeln. Aber auch an den anderen Spots von Sipadan ist ordentlich was los: Dort trifft man auf die ganz großen Kollegen wie Riffhaie, Hammerhaie (Mit Glück!) und Napoleon-Lippfische.
Die Sichtweiten von 12 bis 20 Meter sind zwar nicht atemberaubend (zumindest im Dezember), aber bieten dennoch hervorragende Möglichkeiten für Unterwasserfotografie. Zudem bekommt man wirklich auf jedem einzelnen Tauchgang etliche Schildkröten zu Gesicht. Kein Wunder, dass Sipadan als einer der besten Tauchspots der Welt gilt.
Es gibt allerdings ein paar Dinge, die man bei einem Besuch von Sipadan beachten sollte. Die Regierung des Bundesstaates Sabah hat strenge Regeln eingeführt, um die Umwelt zu schützen. Die Zahl der Taucher, die gleichzeitig auf der Insel sein dürfen, ist begrenzt, um den Schutz des Korallenriffs sicherzustellen. Zudem wurden bestimmte Gebiete als Schutzzonen deklariert, die von Tauchern nicht betreten werden dürfen. Frühzeitige Buchung empfiehlt sich hier also definitiv.
Insgesamt ist Sipadan ein absolutes Paradies für Taucher und Unterwasserfotografen. Von abstrakten Korallenformationen bis hin zu überraschenden Begegnungen mit großen Fischen gibt es immer etwas zu sehen – zumindest kann ich mich an keinen Tauchgang erinnern, bei dem ich nicht noch viel länger unter Wasser bleiben wollte. Mit Mabul als Ausgangspunkt und Kapalai als zusätzlichem Highlight sollte man diese Gegend der Welt unbedingt auf dem Zettel behalten. Und ich kann garantieren, dass die Speicherkarte schneller sein wird, als einem lieb ist!