Zadar, Split und Dubrovnik gehören zu den beliebtesten Zielen in Kroatien. Doch was, wenn man nicht genug Zeit für alle drei Städte hat? Dieser Blogbeitrag soll der Versuch einer kurzen und knackigen Gegenüberstellung sein.
Zadar – Die Einstiegsdroge
Die nördlichste der drei Städte weiß besonders durch zwei einzigartige Attraktionen zu glänzen: Den Gruß an die Sonne und die Meeresorgel. Hinter diesen Namen verbergen sich zwei Licht- und Klanginstallationen des Architekten Nicola Basic, die man am Ende der malerischen Uferpromenade findet. Tagsüber kann man dort lauschen, wie die Brandung durch unterirdische Löcher pfeift und sphärische Klänge verursacht. So richtig geht das Schauspiel aber erst los, wenn sich die Sonne verabschiedet. Dann verwandeln hunderte bunte Leuchten den spiegelnden Boden in ein psychedelisches Lichtermeer, in dem man sich stundenlang verlieren kann.
Auf der anderen Seite der Stadtmauern, in Zadars kompakter Altstadt, kommen hingegen die Geschichts- und Kulturbegeisterten auf ihre Kosten. Zahlreiche mittelalterliche Hinterlassenschaften, das römische Forum und die Kirche des Heiligen Donat aus dem 9. Jahrhundert erwecken den Eindruck, man befinde sich in einem Open-Air-Museum. So leer wie auf den Fotos erlebt man die Stadt übrigens nur selten. Bei mir hat die Mischung aus Corona-Verordnungen und durchgängigem Regenwetter dafür gesorgt, dass die Straßen wie leergefegt erschienen. Aber auch abgesehen davon habe ich diese Stadt als extrem entspannt wahrgenommen. Zadar ist bei weitem nicht so geschäftig wie Split oder Dubrovnik.
Kurz und knapp:
+ Einmalige Installationen und traumhafte Sonnenuntergänge an der Uferpromenade
+ Spannend für Geschichts- und Architekturfans
+/- Altstadt vergleichsweise kompakt
– Nach kurzer Zeit hat man einen Großteil gesehen
Split – der Allrounder
Split ist bekannt für den Diokletianpalast, der die Altstadt bildet. Dieser ehemalige Festungskomplex besteht aus einem kompakten Labyrinth, das im Jahr 305 errichtet wurde. Da die grundsätzliche Struktur der Altstadt noch immer erhalten ist, hat sie einen verdienten Platz in der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste gefunden. Mit zahlreichen Restaurants, Shops, Bars und Cafes hat der alte Stadtkern eine deutliche Transformation in die Gegenwart vollzogen. Während hier tagsüber neugierige Touristenmassen staunend durch die Gänge schlendern, verwandelt sich die Altstadt am Abend zum Hotspot für ein jüngeres Klientel. Etwas Erholung vom touristischen Trubel findet man an den nahegelegenen Kieselstränden im Osten oder der grünen Halbinsel Marjan mit ihrem beliebten Aussichtspunkt Telegrin im Westen.
Die meisten Kroatien-Reisenden werden über kurz oder lang in Split vorbeischauen, da vom Hafen aus die beliebten dalmatischen Inseln Brac, Hvar, Vis oder Bol angesteuert werden. Nicht zuletzt fliegen zahlreiche Billigfluglinien die Stadt an.
Kurz und knapp:
+ Atemberaubende Altstadt
+ Stadtstrände
+ Naherholungsgebiet mit Aussichtspunkt
+ Günstiger Ausgangspunkt für Inselhopping
– Viel Trubel durch gute Verkehrsanbindung (Land/Wasser/Luft)
– Außerhalb der Altstadt verliert die Stadt schnell an Charakter
Dubrovnik – Überfüllt aus guten Gründen
Dubrovnik scheint direkt aus einem Fantasyfilm zu entstammen und ist die beliebteste der hier vorgestellten Städte. An jeder Ecke der perfekt erhaltenen Altstadt gibt es unfassbar fotogene Ansichten zu entdecken. Spätestens seitdem Game of Thrones hier gedreht wurde, gab es kein Halten mehr für Touristen aus der ganzen Welt. Die Innenstadt war zeitweise so überlaufen, dass über ein Ampelsystem nachgedacht wurde, um die Massen zu kontrollieren.
Um wirklich jeden Winkel von Dubrovnik zu erkunden, sollte man Kondition mitbringen. Es mag zwar nicht so wirken, aber die Innenstadt ist extrem hügelig. An einem Tag werden dann schon mal hunderte Stufen erklommen – und noch einige mehr, wenn man sich die Stadt von einem der tollen Aussichtspunkte anschauen möchte. Eine Seilbahn gibt es zwar auch, aber eine Fahrt (hin und zurück) bezahlt man rund 15 Euro. Damit sind wir bei einem der größten Nachteile: In Dubrovnik wird man um einiges schneller arm als in Split oder Zadar. Die Stadt weiß um ihre Beliebtheit und gehört zu den teuersten Ausflugszielen von ganz Kroatien. Allein ein Rundgang über die Stadtmauern kostet bereits 29 Euro.
Kurz und knapp:
+ Perfektes Setting
+ Unzählige Fotospots – besonders für Fans von Game of Thrones
+ Wanderwege und Seilbahn in direkter Nähe zur Altstadt
– Hohe Preise
– Überfüllt
– Hügelig
Zunächst scheinen alle drei Städte ähnlich. Sie liegen direkt am Adriatischen Meer, sind gut angebunden und bestechen durch wunderschöne Altstädte. Wer mit dickem Geldbeutel reist und kein Problem mit Menschenmassen hat, dem lege ich Dubrovnik wärmstens ans Herz. Ist man eher sparsam unterwegs und möchte trotzdem die Essenz von Kroatiens Geschichte zu spüren bekommen, dann ist Zadar die Stadt der Wahl. Der schöne Mittelweg ist indes Split.