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Die Umgebung von Mexiko-Stadt

Keine Frage, Mexiko-Stadt ist überwältigend, wie man sich in der Bilderstrecke überzeugen kann. Doch nicht jedem gefällt der Trubel in dieser gigantischen Metropole. Wie gut, dass es in unmittelbarer Umgebung Refugien für Großstadtgeplagte gibt, die es sich lohnt zu bereisen. 

Nördlich von Mexiko-Stadt

Im Norden der Metropolregion nimmt die Bevölkerungsdichte schnell ab. Märchenhafte Dörfer laden nur rund 100 Kilometer nördlich zum Wandern ein, aber auch eines der bekanntesten Ausflugsziele des Landes befindet sich unweit der Hauptstadt. Sämtliche der folgenden Ziele lassen sich vom Terminal Norte (Metro-Haltestelle Autobuses del Norte) in Mexiko-Stadt ansteuern.

Teotihuacán

Dieser Ort ist wohl einer der bekanntesten Ziele für Tagesausflüge ab Mexiko-Stadt. Aus gutem Grund: Die historische Ruinenstätte beherbergte einst rund 200.000 Einwohner und gehörte zu den größten Städten der Welt, bis sie ca. im Jahr 750 n. Chr. von ihren Einwohnern aus bislang ungeklärten Gründen verlassen wurde. Selbst die Azteken fanden Teotihuacán bereits als Ruinenstätte vor und sprachen ihr mythische Eigenschaften zu. Heute wird das Gelände, das sich rund 50 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt befindet, täglich von tausenden Touristen angesteuert, die bei sengender Hitze die Straße der Toten entlangwandern, um die Sonnen- und Mondpyramide zu erklimmen.

Blick aufs Gelände von Teotihuacán.
Auf der Sonnenpyramide.

Pachuca

Je weiter man sich nach Norden begibt, desto bergiger wird es. Pachuca sowie die kleinen Dörfer in unmittelbarer Umgebung liefern gute Ausgangspunkte für wundervolle Bergwanderungen. Als Stadt hat Pachuca selbst ansonsten nicht sonderlich viel zu bieten. Sehenswert ist jedoch das 2015 entstandene größte Mural der Welt: Gemeinsam mit den Bewohnern eines sozial benachteiligten Stadtteils haben sich die Street Artists der Germen Crew vorgenommen, die Stadt nachhaltig zu verschönen und pinselten ein gigantisches Macro-Mural, das sich über 20.000 Quadratmeter und erstreckt und das gesamte Viertel zum Leuchten bringt.

Mural in Pachuca.
Zentrum von Pachuca.

Mineral del Chico / Mineral del Monte

Von Pachuca aus erfordert es nur kurze Busfahrten in die Bergdörfer Mineral del Monte und Mineral del Chico. In letzterem habe ich einen Tag verbracht, um die frische Luft zu genießen und die zahlreichen stillgelegten Silberminen zu erkunden. Der Aussichtspunkt Peña del Cuervo offenbart einen super Ausblick über die scheinbar endlose Bergkulisse, die nur ab und an mal von kleinen Siedlungen besprenkelt wird. Wer von den Abgasen und Menschenmengen der Hauptstadt genervt ist und zur Abwechslung mal ein bisschen Natur schnuppern möchte, wird hier fündig. Selbst am Wochenende habe ich hier nur wenige weitere Touristen wahrgenommen.

Mineral del Chico.
Blick vom Peña del Cuervo.
Stadtzentrum Mineral del Chico.

Prismas Basalticos

Geologen aufgepasst! Ebenfalls eine Busfahrt von Pachuca entfernt befinden sich die Prismas Basalticos, bizarre Steinformationen, die sich im Laufe der Jahrtausende aus erkalteter Lava gebildet haben. Ich habe dieses Spektakel zwar als recht überlaufen wahrgenommen, trotzdem ist dieser einzigartige Ort eine Reise wert – schon alleine, weil sich in der Nähe das zauberhafte Dörfchen Huasca de Ocampo befindet, in dem die Zeit stillzustehen scheint.

Unweit den Prismas Basalticos befindet sich zudem die Hacienda de Santa Maria Regla – ein riesiges prunkvolles Anwesen, dass im Laufe der Zeit von seinen Eigentümern verlassen wurde und nun von der Natur zurückerobert wird. Man muss zwar ein wenig Eintritt bezahlen, bekommt dafür aber ein riesiges Gelände wie aus dem Märchen präsentiert, auf dem man sich stundenlang verlieren kann – inklusiver finsterer Gewölbe, Gänge und Katakomben.

Hacienda de Santa Maria Regla nahe Prismas Basalticos
In der Hacienda.

Östlich von Mexiko-Stadt

Bei gutem Wetter kann man sie schon von Mexiko-Stadt aus erkennen: Die Vulkane Popocatépetl (5452 Meter) und Iztaccíhuatl (5285 Meter) befinden sich rund eine Stunde Busfahrt vom östlichen Busbahnhof TAPO (zu erreichen über die Metro-Haltestelle San Lázaro) entfernt.

Parque Nacional Iztaccíhuatl-Popocatépetl

Der Popocatépetl, auch „rauchender Berg“ genannt, ist einer der bekanntesten Vulkane der Welt. Seine Nachbarin Iztaccíhuatl, die „weißte Dame“, wird täglich wird er von Tagesausflüglern in Beschlag genommen, am Wochenende kann es sogar regelrecht voll auf dem Gipfel werden. Trotzdem lege ich jedem diesen Ausflug ans Herz. Selbst ohne professionelle Kletterutensilien kann man bis kurz unter den Gipfel wandern. Man braucht nur genug Zeit, Kondition und eine entsprechende Ausrüstung. Mehr Infos gibt es im Blogeintrag über die Besteigung des Iztaccíhuatls zu lesen.

Iztaccihuatl in der Ferne
Iztaccihuatl in der Ferne.

Südlich von Mexiko-Stadt

Je weiter man sich südlich von Mexiko-Stadt entfernt, desto wärmer wird es. Deshalb ist es kein Wunder, dass viele Hauptstädter über das Wochenende in ihre Feriendomizile südlich der Stadt flüchten. Über den Busbahnhof Tasqueña, der sich an der gleichnamigen Metro-Haltestelle befindet, erreicht man die unten stehenden Ziele in kurzer Zeit.

Cuernavaca

Frische Luft und viel Grün: Besonders für wohlhabende Familien ist Cuernavaca ein beliebtes Ziel für Kurztrips in die Sonne. Deshalb ist im Stadtzentrum auch immer buntes Treiben angesagt. Südlich von Cuernavaca befindet sich zudem ein Skydiving-Center mit unglaublich günstigen Preisen! Sollte man mal ausprobieren, wenn man schon mal dort ist.

Kirche von Cuernavaca.
Skydive Mexico.
Skydive Mexico.

Tepoztlán

Good Vibes schwingen durch die Straßen von Tepoztlán: In den letzten Jahren hat sich die kleine Stadt einen Namen bei Freunden von Yoga und Meditation gemacht und wird deshalb von mehr und mehr Reisenden angesteuert, die ihr Bewusstsein erweitern wollen. Wer zur Ruhe kommen möchte, liegt hier also goldrichtig. Aber auch die Eiscreme ist nicht zu verachten und zählt zu den besten im ganzen Land! Der Berg El Tepozteco, der hoch über der Stadt thront und dem aztekischen Gott der Pulque geweiht ist, bietet indes eine sagenhafte Aussicht auf die gesamte Stadt und die Umgebung.

Blick auf Tepoztlán.
Sonnenuntergang von den Bergen außerhalb des Stadtzentrums.

Westlich von Mexiko-Stadt

Im Westen befindet sich ein weiteres Highlight für Kletter- und Wanderfreunde: Der Nevado de Toluca. Aufgrund des schlechten Wetters konnte ich dieses Abenteuer jedoch nicht in Angriff nehmen, sodass ich einige Tage in der nächstgrößeren Stadt Toluca verbracht habe. Wer sie nicht gerade als Basis für eine Wanderung auf den Nevado de Toluca auserkoren hat, dürfte die Stadt allerdings recht unspektakulär finden. Dabei hat sie einige nette Eckchen – etwa den botanischen Garten, der rundherum mit aufwändigen Glasverzierungen versehen ist, oder den längsten Säulengang in Mexiko direkt im Zentrum der Stadt.

Das Zentrum von Toluca.
Eingang vom Botanischen Garten in Toluca.

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