Wenn Radiohead, Arcade Fire und die Chemical Brothers die Headliner-Riege eines Festivals bestimmen und das Ticket dafür nur einen Bruchteil des Eintrittsgeldes eines vergleichbaren deutschen Festivals kostet, macht man sich gerne auf den Weg. Selbst wenn An- und Abreise teurer als das Ticket sind. Hallo Lissabon, hallo NOS Alive-Festival!
Das diesjährige NOS Alive hat ein wahnsinniges Line Up auf die Beine gestellt: Neben den erwähnten Headlinern spielten auch Robert Plant, M83, Tame Impala, die Pixies, Foals, Boys Noize und viele mehr…so viel Qualität bieten deutsche Festivals dieser Größenordnung mittlerweile nicht mehr. Hinzu kommt, dass der Austragungsort Lissabon eine wunderschöne Stadt ist und sich der Festivalbesuch ideal mit einem Städtetrip verbinden lässt.
Die weiteren Vorteile des Festivals sind die unheimlich entspannten Besucher und Besucherinnen, denen Gedrängel, Geprolle und übermäßige Besoffenheit fern liegen. Man merkt, das alle eine gute Zeit haben wollen. Ist auch nicht schwer, bei drei Tagen Sonnenschein und fantastischen Auftritten. Trotz der Besucherzahl von ca. 60.000 muss man so gut wie nie Platzangst haben – selbst bei den Headlinern ist eine relaxte Stimmung direkt vor der Bühne angesagt.
Einziger Kritikpunkt wäre vielleicht die unzureichende Auswahl an Wasserspendern, die man des öfteren vergeblich gesucht hat. Dafür gingen die Getränkepreise voll in Ordnung. Insgesamt sollte das NOS Alive jeder mal in Betracht ziehen, der genug vom Ballermann-Publikum und hohen Preisen auf deutschen Festivals hat.
Zum NOS Alive kommt man am besten mit dem Flieger. Dabei ist Schnelligkeit geboten: Kurz vor dem Festival sind die Preise maßlos überteuert. Also bestenfalls den Flug schon einige Monate im Voraus buchen! In der Stadt selbst ist der Transport gut und günstig. Etwas verwirrend ist allerdings, dass für das Festival ein separates Ticket benötigt wird. Laufen vom Stadtzentrum aus ist eher nicht zu empfehlen – das würde ca. 2-3 Stunden dauern.
Weitere Festivalberichte aus der Ferne:
- Sziget 2013 (Ungarn)
- Colours of Ostrava 2016 (Tschechien)
- Vive Latino 2017 (México)
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