Nach rund drei Wochen in Mexiko-Stadt habe ich viel zu erzählen über die 20 Millionen-Metropole. Viel zu viel! Und da ich nicht weiß, wo ich anfangen soll, lasse ich hier zum Großteil meine Fotos sprechen. Ein bebilderter Stadtrundgang.
Einen Stadtrundgang beginnt man am besten im Centro Histórico, der historischen Innenstadt. Wo jetzt die monumentale Kathedrale steht (und langsam im sumpfigen Boden versackt) wurde einer Legende zufolge die Aztekenhauptstadt Tenochtitlan gegründet.
Einen kurzen Fußweg in Richtung Westen findet man den Palast der Schönen Künste (Bellas Artes), eines der prächtigsten Bauwerke der Stadt.
Das unumstritten wichtigste Kulturhaus des Landes macht auch bei Nacht und schlechtem Wetter eine hervorragende Figur.
Gegenüber von Bellas Artes ragt der Torre Latinoamericana in den Himmel empor. Er ist zwar nicht sehr ansehnlich, hat aber bereits mehrere schwere Erdbeben überstanden. Mit einer Höhe von 145 Metern zählte er lange Zeit zu den höchsten Gebäuden Lateinamerikas.
Von oben hat man eine wunderbare Aussicht, die das Ausmaß der Fläche von Mexiko-Stadt erahnen lässt.
Weiter geht es in Richtung Westen: Vom historischen Zentrum weg führt die Paseo de la Reforma, eine der Hauptschlagadern der Stadt.
Der breit angelegte Boulevard ist auf beiden Seiten gespickt mit Hochhäusern, Statuen und Monumenten.
Ein besonders schönes Exemplar ist das Monumento de Cuauhtémoc, das an den letzten aztekischen Herrscher von Tenochtitlan erinnert.
Der Paseo de la Reforma führt schnurgerade durch den Park Chapultepec, ein beliebter Wochenendtreff für Familien.
Diese grüne Lunge bietet eine ideale Auszeit vom Großtadttrubel. Aufgrund seiner Größe von 686 Hektar könnte er schon fast als eigener Stadtteil gelten.
Der Park ist besiedelt von Eichhörnchen, die regelmäßig für Fotos posieren. Zudem findet man hier einen Zoo, diverse Museen, das Nationale Auditorium und…
…das Schloss Chapultépec, das im 18. Jahrhundert eine Sommerresidenz des spanischen Vizekönigs war.
Heute beherbergt es mit dem Museo Nacional de Historía, ein ausgezeichnetes Museum über die Geschichte Mexikos. Die überlebensgroßen Murals gehören zu den Highlights des Museums…
…aber auch die Aussicht von den Terrassen ist nicht zu verachten.
Neben dem Schloss hat Mexiko-Stadt eine unglaublich hohe Anzahl weiterer Museen zu bieten. Das Museu Nacional de Antropologia gehört zu den besten der Welt und ist kaum an einem Tag zu stemmen.
Auf zwei Stockwerken lädt es zu einer Reise durch die gesamte Menschheitsgeschichte auf lateinamerikanischen Boden ein.
Zudem beherbergt es ein Modell von Tenochtitlan – bevor es von den Spaniern dem Erdboden gleich gemacht wurde -…
…und hat Originalteile von riesigen Maya-Tempeln im Hintergarten zu stehen.
Das Centro de Cultura Digital steuert hingegen geradewegs in die digitalisierte Zukunft und punktet mit spannenden interaktiven Ausstellungen.
Hier sieht man alle Flickr-Bilder, die innerhalb eines Tages hochgeladen worden sind – in ausgedruckter Form zum Durchstöbern bereit. Der Künstler Erik Kessels möchte damit die Debatte über Privatsphäre antreiben.
Mexiko-Stadt ist allerdings auch für weniger ruhmreiche Rekorde bekannt. So führt sie seit geraumer Zeit die Liste der Städte mit der höchsten Verkehrsbelastung an.
Auch aufgrund der reichlich unübersichtlichen Verkehrsführung würde ich jedem Besucher raten, den Mietwagen lieber nicht in die Stadt zu bewegen. Hier musste ich beispielsweise einige Zeit grübeln, um das System zu durchschauen…
Der Verkehrschaos treibt täglich mehr als 4.5 Millionen Menschen in die Metrostationen. Wie schön wäre es, wenn die Haltestellen immer so leer wie hier wären!
Die Realität sieht leider anders aus…in diesem Gedränge haben es Taschendiebe mehr als leicht. Zu Stoßzeiten ist hier äußerste Vorsicht gefragt. Ich habe so einige getroffen, denen das Handy in einem unachtsamen Moment aus der Tasche gerupft wurde…
Trotzdem ist die Metro ein praktisches und günstiges Fortbewegungsmittel, das ich jedem empfehlen würde – außerhalb des Berufsverkehrs. Zumal ein Einzelfahrschein weniger als 30 Cent kostet.
Das Netzwerk ist übersichtlich, gut ausgebaut und bringt einen auch an weiter entfernte Orte wie dem wunderschönen Stadtteil Coyoacán im Süden der Stadt. Dort sollte man unbedingt die Churros Rellenos probieren!
Ebenfalls etwas abseits liegt der Stadtteil Polanco, eine Gegend der Reichen und Schönen. Dort gibt es einige ausgefallene Etablisements zu bestaunen, wie diesen Hybriden aus Bibliothek und Café.
Und wo wir gerade bei Büchern sind: Ein idealer Zeitvertrieb für Regentage ist die Biblioteca Vasconcelos, mit knapp 600.000 Büchern eine der größten des Landes.
Die Innenstadt lässt sich überraschend gut fußläufig erkunden. Auf diese Weise bekommt man zudem die zahlreichen Wandzeichnungen zu Gesicht, für die Mexiko-Stadt bekannt ist…es gibt hier so viel Street Art zu entdecken, dass ich diesem Thema später noch einen eigenen Eintrag widme.
Wenn man sich ein wenig mit der Stadt beschäftigt, kann man in Ciudad de México eine wundervolle Zeit haben. Die Klischees über Kriminalität, Gewalt und Chaos habe ich nach meinem dreiwöchigen Aufenthalt so gut wie gar nicht bestätigt bekommen. Auch viele Reisende, die ich getroffen habe, hielten sich hier für weitaus länger als geplant auf. Also: Keine Angst vor Mexiko-Stadt!
Hier sind einige der erwähnten Orte zusammengetragen:
[…] Montagmorgens, um die zweitägige Besteigung in Angriff zu nehmen. Vom östlichen Busterminal in Mexiko-Stadt mussten wir zunächst einen Bus in das Nahe gelegene Städtchen Amecameca (2480 Höhenmeter) am […]
[…] dem Vive Latino Festival in Mexiko-Stadt bekommt man ideale Gelegenheiten, um den eigenen musikalischen Horizont zu erweitern. Nur selten […]