Neben den Inka und den Azteken gehören die Maya zu den bekanntesten Hochkulturen des amerikanischen Kontinents. Zwischen 200 und 900 n. Chr. blühte diese Zivilisation im Osten von Mexiko auf. Viele Maya-Bauten haben die Jahrhunderte überstanden und sind auch heute noch erstaunlich gut erhalten. Über die bekanntesten möchte ich hier einen Überblick geben.
Tulum
Das ehemalige Handeslzentrum Tulum befindet sich direkt am Strand und war somit ein wichtiger wirtschaftlicher Knotenpunkt der Maya. Durch diese einmalige Lage gehört Tulum zu den meistbesuchtesten Orten entlang der Riviera Maya. Einige Zocker dürften bereits mit Tulum in Kontakt gekommen sein, da die Stadt sich abgewandelt im Spiel Assassins Creed IV wiederfindet.
Die bis heute gut erhaltene Festungsmauer rund um Tulum diente zum vor Angriffen aus hoher See. Das gewöhnliche Volk lebte derweil außerhalb der Mauern in einfachen Hütten. Heutzutage kann man das Gelände schnell ablaufen, um sich hinterher am Strand niederlassen zu können. Die meisten Touristen scheinen eher an letzterem interessiert zu sein, sodass der Strand ab Mittag recht voll wird.
Durch die Lage an der Ostküste kamen die Bewohner von Tulum jeden Morgen in den Genuss eines Sonnenaufgangs über dem Meer. Leider ist es heutzutage nicht mehr möglich, den Tagesbeginn vom Gelände aus zu sehen, da es erst später öffnet. Es gibt jedoch einen verlassenen Leuchtturm direkt nebenan. Bei rechtzeitigem Erscheinen hat man das Schauspiel ganz für sich allein.
Chichén Itzá
Chichén Itzá wurde vor einigen Jahren zu den neuen sieben Weltwundern gewählt und steht dementsprechend ganz oben auf der To-Do-Liste der Mexikoreisenden. Deshalb sollte man sich auf hohe Eintrittspreise und viel Gedränge einstellen. Wie bei allen großen Attraktionen ist man am besten beraten, wenn man das Gelände möglichst zeitig erreicht, um den Massen zu entgehen. Und der Hitze, die zur Mittagszeit unglaublich drückend werden kann.
Das wichtigste Gebäude von Chichén Itzá ist die 25 Meter hohe Pyramide des Kukulcán. Sie fungiert wie ein riesiger Maya-Kalender aus Stein: Jede der vier Seiten hat 91 Stufen, was einschließlich des oberen Podests 365 Stufen macht. Zudem bilden die Schatten an den Stufen zu jeder Tagundnachtgleiche eine Schlange, die langsam die Treppe herabzukriechen scheint. Leider kann man die Pyramide nicht aus nächster Nähe betrachten. Das Besteigen ist verboten, nachdem eine Touristin 2006 von der Pyramide gefallen ist. Dennoch sollte man einen gesamten Tag für die Reise nach Chichén Itzá einplanen. Obwohl nur ein Teil des Geländes für den Tourismus geöffnet wurde, gibt es in dieser ehemaligen 90.000-Einwohner-Stadt unheimlich viel zu entdecken.
Ek‘ Balam
Wer gerne auf intensivere Entdeckungstour gehen möchte, wird mit Ek‘ Balam mehr Spaß haben als mit Chichén Itzá. Diese 1997 freigelegte Ruinenstätte nördlich von Valladolid ist deutlich kompakter, aber dafür darf man jedes Gebäude erklimmen. Von der Spitze der 32 Meter hohen Akropolis – eines der höchsten bislang entdeckten Maya-Gebäude in Yucatán – hat man einen tollen Blick über die gesamte Umgebung.
Nach der Erkundung von Ek’Balam sollte man sich unbedingt ein kühles Bad in der Cenote X’Canché gönnen, die einen 20-minütigen Fußmarsch vom Eingang entfernt ist.
Uxmal
Rund 80 Kilometer südlich von Mérida liegt die einst kulturell bedeutsame Stadt Uxmal. Wie viele andere Ruinenstätten in Mexiko ist auch diese Stadt noch lange nicht komplett ausgegraben. Und wie viele andere Ruinenstätten wurde auch Uxmal plötzlich verlassen. Der Grund dafür liegt im Dunkeln. Allerdings vermutet man, dass eine Wasserknappheit ausschlaggebend für die Flucht der ca. 25.000 Einwohner war.
Die Forscher haben dafür gesorgt, dass sich Uxmal dem Besucher in einem beinahe unberührten Zustand offenbart. Gleich am Eingang der Stadt erschlägt einen die Pyramide des Zauberers förmlich. Man darf diese zwar nicht betreten, aber das macht nichts: Im Osten der Stadt wartet der riesige Templo Mayor darauf, erklommen zu werden. Von da aus hat man einen grandiosen Ausblick auf Uxmal.
Calakmul
Okay, das hier ist nicht mehr wirklich die Halbinsel Yucatan. Trotzdem komme ich über eine Erwähnung nicht hinweg, denn Calakmul ist in vielen Belangen schlichtweg faszinierend. Das Gelände ist ohne eigenes Auto extrem umständlich zu erreichen, sodass bereits die Anfahrt zu einem Abenteuer wird. Da sich deshalb nur sehr wenige Touristen nach Calakmul verirren, hat man das Gefühl, beinahe alleine auf diesem riesigen Gelände zu sein. Zu Calakmul gibt es so viel zu berichten, dass ich mich in einem separaten Blogeintrag damit befasse.
[…] schaut: Tief im Dschungel von Mexikos Osten liegt eine der ehemals größten und einflussreichsten Maya-Stätten aller Zeiten. Sie heißt Calakmul und kontrollierte über mehrere Jahrhunderte die gesamte […]